Richard Sapper

sah Design immer unter einer Vielzahl an Gesichtspunkten:

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9090 Espressomaschine
Größenvariante(Shop): Option 3 | Farbe: edelstahl poliert
9090/3 Espressomaschine. Keine Cafetière sondern eine Dampfmaschine will Richard Sapper konstruieren, als er sich in den späten 1970ern das erste Mal nach über dreißig Jahren für die italienische Marke Alessi an den beliebten kleinen Espressokocher nicht nur der Italiener wagt. Um effizienter einen Espresso zu kochen, verbreitert Richard Sapper den Boden, den heute Alessi sogar als Magnetboden für Induktionsherde ausstattet. Netter Nebeneffekt des stabilen Fußes der Kaffeekanne: der Griff wird beim Kochen des Espressos auf dem Herd nicht heiß. Ausgestattet mit Trichter, Mikro- und Reduktionsfilter gelingen drei kleine starke Espressi (15 cl) in der polierten 9090/3 Espressomaschine im Handumdrehen, was ihr nicht nur einen begehrten »Compasso d’Oro«, sondern auch einen ständigen Platz im New Yorker MoMA einbringt.

CHF 161.00 CHF 215.00

Richard Sapper

Fast jeder hatte schon einmal in seinem Leben etwas von Richard Sapper (1932 - 2015) Entworfenes in der Hand, obwohl es kaum einem bewusst war. Der in München geborene Sohn eines Malers startet seine Karriere trotz seiner Zeichenbegabung nicht in der Kunst, sondern bodenständig in einer Vielzahl an Studierfächern: Betriebswirtschaftslehre, Philosophie, Anatomie, Grafik und Ingenieurwissenschaften. Seine Abschlussarbeit zeigt sein Interesse, Lösungen nicht nur gestalterisch, sondern unter allen möglichen Gesichtspunkten zu betrachten: wirtschaftliche Probleme industrieller Formgestaltung, womit er Mitte der 1950er Jahre in der wachsenden und auf Innovationen eingestellten Autoindustrie landete.

Lösungen finden oder wie Richard Sapper selber formuliert »der Form einen Sinn geben« ist sein Leitsatz der Gestaltung. Die Freiheit Neues zu schaffen, zieht ihn in Ende der 1950er Jahre nach Mailand, wo neue Design-Firmen wie Pilze aus dem Boden schießen: Artemide, Brionvega, Alessi. Er entwirft Radio und Fernseher in ungewöhnlichen Formen für Brionvega, die trotz der aus heutiger Sicht veralteten Technik von Design-Liebhabern in der ganzen Welt gepflegt werden. Er schafft für den italienischen Leuchten-Hersteller Artemide 1972 »Tizio« mit innovativer Niedervolt-Halogentechnik, die zum Ur-Bild aller moderner Schreibtischleuchten wird. Überhäuft mit Design-Preisen wie Compasso d`Oro und iF product design award entwickelt der Designer über Jahre hinweg Leuchten für Artemide in stets innovativer Lichttechnik.

Ab Ende der 1970er Jahre kreiert Richard Sapper mehrere Haushaltsgeräte für den italienischen Design-Hersteller Alessi. Neben seiner – ebenfalls mit Designpreisen überhäuften – Espressomaschine, wird der 1983 entworfene Flötenkessel zum Aushängeschild von Alessi – bis ein sogenannter Star-Designer namens Philippe Starck mit seiner schmucken, aber leider nicht immer perfekt einzusetzenden Zitronenpresse ihm den Rang abläuft. Neben Leuchten für Artemide und Haushaltsgegenstände für Alessi entwickelt Richard Sapper ab den 1980er Jahren die Form der technischen Geräte von IBM, führt vor allem das Schwarz dieser ein, entwirft Stühle und Regale für Knoll Int., B&B Italia und Magis wie den »Tosca« Stuhl. 2009 wird Richard Sapper vom Rat für Formgebung im Rahmen des Designpreises der Bundesrepublik Deutschland als »Gestalter-Persönlichkeit« geehrt, 2012 erhält er das Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland.